Damit unsere Vergangenheit eine Zukunft hat

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Ein Bilder-Rundgang durch das Museum im Rathaus Eglosheim

Liebe Mitglieder und Freunde des Historischen Verein Eglosheim,

aufgrund der Coronakrise ist es uns leider nicht möglich, unser Museum im Rathaus zu öffnen.

Viele Vereinsmitglieder und Interessierte konnten dadurch unsere Ausstellung nicht besuchen.

Bilderrundgang 04Deshalb wollen wir Ihnen die Gelegenheit bieten, über die Eglosheimer Nachrichten, einen Einblick in unsere derzeitige Ausstellung zu bekommen.
Wir werden heute und auch in den kommenden Ausgaben jeweils 2-3 Ausstellungsteile präsentieren.

Im letzten Jahr wurde unser Verein 15 Jahre alt. Am 05.09.2009 wurde der Umbau des Rathauses abgeschlossen und die erste Ausstellung veranstaltet. Wir können zufrieden auf 10 gelungene Ausstellungen zurückblicken. Zum Jubiläum im September 2019 eröffneten wir eine Ausstellung mit dem Titel
„Das Beste aus den letzten 10 Jahren Museum im Rathaus“.

Für diese Ausstellung wählten wir die historisch interessantesten Objekte aus den jeweiligen Jahresausstellungen aus. Somit können wir einen gebündelten Überblick unserer Ausstellungen präsentieren

Erste Ausstellung mit dem Titel „Leben ins Rathaus“ am 28.03.2010

Nachdem der Mietvertrag mit der Stadt Ludwigsburg am 10.11.2006 unterzeichnet wurde, begannen die Planungen zu Umbau und Restaurierung des alten Rathauses.

Schnell war klar, dass wir einen Zustand wie im Jahr 1901, dem Jahr als Eglosheim von Ludwigsburg einverleibt wurde, wiederherstellen möchten.

Das Rathaus (erstmals erwähnt 1566) hatte in seiner Geschichte sehr viele Nutzer. Außer der Stadtverwaltung waren auch die Schule, das Rote Kreuz, die Polizei sowie Wohn- und Arbeitsstätten untergebracht. Aus dieser Geschichte wurden bei den Renovierungsarbeiten einige Utensilien gefunden, die wir zu unserer ersten Ausstellung präsentierten. Überbleibsel von der Polizeibehörde und der Schuh des Bürstenbinders sind hier zu bestaunen.

In fast 3 Jahren Umbauzeit und über 4900 vom Verein geleisteten Arbeitsstunden haben wir in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt Schicht für Schicht an Farbe und Bodenbeläge abgetragen. Nicht mehr erhaltenswerter Baubestand wurde durch neue Materialien ersetzt.
Alte Konstruktionen haben wir mit sogenannten Baufenstern sichtbar gemacht.
Die alte Blockstufentreppe zum Bühnenraum, konnte durch die eingeschlagenen Floßaugen, auf ein Alter von etwa 300 Jahren datiert werden. In selber Zeit wurde auch Ludwigsburg aufgebaut.

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Zweite Ausstellung mit dem Titel „Wenn Kinderaugen glänzen“ am 05.12.2010

Bei dieser Ausstellung war es uns wichtig, speziell für Kinder einen interessanten Museumsbesuch zu gestalten. Ebenso wollten wir die Älteren an längst vergessenes Spielzeug erinnern. Wer erinnert sich nicht gerne an seine Eisenbahn, seine Dampfmaschine oder seine Lieblingspuppe. Prunkstück der Ausstellung war eine alte, wertvolle, mit Dampf betriebene Metalleisenbahn. So manche Augen glänzten deshalb in dieser vorweihnachtlichen Ausstellung.

Der neu gezeigte Titan-Metallbaukasten wurde uns (für diese Ausstellung) von einer Ludwigsburger Familie zur Verfügung gestellt. Dieser besonders schöne Metallbaukasten wurde von 1948 bis 1952 in Eglosheim von dem Ing. Wilhelm Fries hergestellt. Danach wurden Qualitätsspielwaren von Firma Titan nur noch in Schwäbisch Hall produziert. Heute stellt die Titan GmbH vor allem Transformatoren und Kleinladegeräte für den Funktionsmodellbau aber auch Elektrotechnik für Schaltschränke her. Die große Puppe ist ein sehr seltenes Stück und entstand um die Jahrhundertwende. Sie hat einen Wachskopf. Dieser litt in den Kriegsjahren durch unsachgemäße Lagerung. Die beiden anderen Puppen sind vom Hersteller Schildkröt aus den 1950er Jahren.

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Dritte Ausstellung „110 Jahre Vorstadt Eglosheim am 03.07.2011 Im Jahr 1901 wurde Eglosheim von Ludwigsburg einverleibt. Der damalige Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg, Dr. Hartenstein, stellte einen offiziellen Antrag auf Einverleibung von Eglosheim, da Ludwigsburg flächenmäßig an seine Grenzen ankam. Für die weitere Entwicklung der Stadt wurde dringend Land benötigt. Der Eglosheimer Schultheiß, Christoph Friedrich Banzhaf, hatte massive Probleme die Versorgung der mittlerweile auf 1260 Einwohner angestiegenen Gemeinde Eglosheim, zu gewährleisten. Die Quellen in Eglosheim lieferten für Mensch und Tier nicht mehr genügend Wasser. Auch die Wasserqualität der Pumpbrunnen war nicht mehr die Beste.
In Eglosheim wurde dringend eine Wasserversorgung und ein Abwasserkanal benötigt. Strom und Gas für moderne Maschinen sollten in einer fortschrittlichen Gemeinde auch nicht fehlen. Durch diese Eingemeindung sah der Schuldheiß die Chance, den Ort trotz der klammen Gemeindekasse zu modernisieren. Dieser Antrag auf Einverleibung spaltete damals die Eglosheimer Bürger. Heftige Auseinandersetzungen bis hin zu Anfeindungen waren die Folge.
Alte Wunden wurden aufgerissen, da sich Herzog Eberhard Ludwig im Jahre 1704 mit dem Bau des Schlosses und der Stadtgründung von Ludwigsburg unmittelbar auf die Gemarkungen der alten Orte Eglosheim und Ossweil niedergelassen hatte.
Abstimmen durften jedoch nur die Einwohner, die ein Bürgerrecht hatten. Arbeiter, Mägde und Knechte gehörten nicht dazu.
Letztendlich haben 175 Bürger für diese Einverleibung unterschrieben.
Der Ortschronist Jakob Seyfang (1870 – 1942) war in seiner Gemeinde ein wichtiger Zeitzeuge. Dieser Einverleibungsvertrag wurde im Eglosheimer Rathaus 1901 an der Stelle unterzeichnet, an dem heute dieser Amtstisch zu sehen ist.

Bilderrundgang 09

 

Artikel in der Ausgabe Nr. 6 Juni 2020 der ersten und Zweiten und Dritten Ausstellung

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