Damit unsere Vergangenheit eine Zukunft hat

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Nachlese zur Lebendigen Geschichte mit Keltisch Kochen am Samstag, 06.05.2023

 

Im Rahmen unserer Jugendarbeit im HVE wollten wir ausprobieren, wie uns Gerichte aus der Zeit der Kelten, heute schmecken. Dazu hatten wir 4 Rezepte ausgesucht, die historisch belegt sind und die wir in einer heutigen Küche auch zubereiten können.

Wir fingen mit einem Eintopf, bzw. Brei an. Dieser nennt sich „Ritschert“. Das Rezept gründet sich aus Funden in einem ehemaligen Bergwerk in Hallstatt im heutigen Österreich und ist vermutlich über 3000 Jahre alt. Die Hauptbestandteile des Gerichtes bestehen aus dicken Bohnen, Gerste, Hirse und Schweinefleisch. Da es zu dieser Zeit noch wenige der heute bekannten Gewürze gab, wird der Eintopf nur mit Salz und Thymian gewürzt. Der Geschmack wird mehr aus den Zutaten und der Kochzeit gewonnen.

Dazu gab es Fladenbrot aus Dinkel-Vollkornmehl in der Pfanne ausgebacken. Als weiteres Gericht haben wir „Frigga“ ausprobiert. Ein Vorläufer des „bacon and eggs“. In einer Pfanne geräucherten Speck auslassen, dann kommen 3-4 Scheiben Hartkäse auf den Speck. Darauf kommen dann 5 Eier und nochmal 3 Scheiben Hartkäse. Mit etwas Salz (und Pfeffer) würzen. Wenn die Eier gestockt und der Käse geschmolzen ist, Pfanne vom Herd nehmen und direkt aus der Pfanne essen. 

Als süßen Abschluss gab es noch ein paar „Keltenkringel“, ein Gebäck basierend auf einem Fund in einem Gräberfeld, wo diese „Kringel“ als Grabbeigabe entdeckt wurden.

Die Kinder machten sich mit viel Begeisterung an ihre Kochaufgaben. Dabei hatten sie viel Spaß beim Kneten der Teige für das Fladenbrot und die Kringel. Beim Speck schneiden musste auf die richtige Größe korrigiert werden, da wir ja kein Gulasch kochen wollten. 3 Kinder drängten sich an den Schüsseln und alle Hände wollten den Teig durchkneten. Bei der Formung der Kringel war der „Handwerkskunst“ der Kinder kaum Grenzen zu setzen, sodass oft keine Kringel, sondern „Keksfladen“ entstanden. Das Loch zum Aufhängen wollte nicht richtig gelingen. Im Ofen gingen die Kringel noch weiter auf, obwohl wir dem Teig genug Zeit zum Gehen gaben.

Als die letzten Kringel gebacken waren, waren auch der Eintopf und das Fladenbrot fertig. Nun kam der spannende Moment, schmeckt uns dieses Essen?

Wie zu erwarten, schieden sich die Geister, so gab es Kinder, die alles aßen und Kinder, die nur das Fleisch und die „Graupen“ aus dem Eintopf „fischten“. Bei Tisch begann ein heiterer Austausch der Kinder untereinander was schmeckt und was nicht. Beim Fladenbrot konnte die Produktion nicht schnell genug gehen. Bei den Kringeln half noch etwas Honig, um die heute gewohnte Süße zu erreichen. Der Renner war jedoch das „Frigga“, hier wurden 2 Pfannen verputzt.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es ein interessanter Ausflug in eine lange vergangene Geschmackswelt war.

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