Der historische Rundweg in Eglosheim

Der Eglosheimer Rundweg setzt sich aus insgesamt 15 historischen Bauten bzw. Gebäudeteilen zusammen.

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Eine ausführliche Beschreibung mit Bildern finden Sie hier


In der schriftlichen Überlieferung ist das historische Hegolvesheim im Kodex des ehemaligen fränkischen Reichsklosters Lorsch aus dem 12. Jahrhundert im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts erstmals belegt (844). Die schon im frühen Mittelalter wohl zwischen 500 und 700 gründenden Anfänge der Villa Eglosheim haben sich spätestens bis gegen Ende der Merowingerzeit in der Mitte des 8. Jahrhunderts auf den heutigen alten Ortskern konzentiert.

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Der Historische Rundweg beschreibt geschichtliche Zeugnisse der alten Ortsmitte des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Eglosheim, beginnend bei Katharinenkirche, Alter Schule, Rathaus und Beuttenmillerhof. Der Weg verläuft weiter entlang von Klosterhof, Backhaus und Alter Scheune durch das frühere Keltergässle (heute Nussackerweg) zur neuen Kelter am Kelterplatz. Zurück zur Katharinenstrasse, der Gemain Gassen macht der Weg vorbei an der Waltershalde einen Abstecher zut Ettermauer und zum Runzengässle. Weitere Stationen des Historischen Rundwegs sind der ehemalige Gasthof Hirsch, das Doppelwohnhaus Nr 20, der Torbogen und der Gewölbekeller unter der Scheune der Hofanlage Nr. 38. Der Historische Verein Eglosheim lädt alle Interssierten zu einem Spaziergang durch die Geschichte Eglosheims ein, damit Eglosheims Vergangenheit eine Zukunft haben möge.

 Zum Eglosheimer Rundweg gibt es ein informatives Faltblatt, welches kostenfrei beim Historischen Verein Eglosheim im Rathaus Eglosheim ausliegt. Ebenso ist dieses bei den Sponsoren des Faltblattes - der Bäckerei Koch, der Mozart Apotheke sowie bei Getränke Stegmaier zu erhalten.

Ein Blick in die Ortsgeschichte von Eglosheim

Orte mit der Endung -heim, zu denen auch Eglosheim gehört, gehen meist auf die fränkische Zeit zurück. Alemannische Gräber am Ortsrand des alten Eglosgeim weisen jedoch darauf hin, dass der Ort bereits bestand als die Franken um 496 n. Chr. das Land besetzten. Die Abfänge der Besiedlung gehen damit bis ins dritte und vierte Jahrhundert zurück, als die Alemannen im eroberten, ehemals römischen Gebiet ansiedelten. Urkundlich erwähnt wird der Ort erstmals im Jahr 844 n. Chr. in einer Schenkungsurkunde. Damals erhielt das Kloster Lorsch Besitzungen in Eglosheim. Vom Ortsadel wir um das Jahr 1140 ein Egilolff de Eglessheim und sein Bruder Hug genannt. Nach wechselnden Herrschafts- und Besitzverhältnissen, - so gehörte der Ort auch den Herren von Baldeck sowie den Hertern von Herteneck -, kam das Dorf schließlich 1536 vollständig in den Besitz der Herzöge von Württemberg. Durch seine Lage unmittelbar beim Hohenasperg musste Eglosheim wiederholt dessen Schicksal teilen. Dies galt insbesondere für die Kriegszeiten in den Jahren 1519, 1534 und 1546 bis 1553. Der Dreißigjährige Krieg mit seinen Verwüstungen und Gräueltaten brachte viel Leid über die Bevölkerung, besonders in der zweiten Hälfte des Krieges. So standen 1645 bei Kriegsende von 161 Wohnhäusern noch vier sowie die Kirche und die ehemalige Kelter. Von den Einwohnern hatten nur neun den Krieg überlebt. 1664 lebten im Ort wieder 24 Familien mit insgesamt 90 Personen. Während des spanischen Erbfolgekrieges war Eglosheim 1707 für einige Zeit Hauptquartier der Franzosen. Vor ihrem Abzug zündeten sie den Ort an, wobei 30 Gebäude abbrannten. 1739 kam Eglosheim vom Amt Markgröningen an die neu gegründete Oberamtsstadt Ludwigsbug. Im Jahr 1847 wurde die Eisenbahnlinie Stuttgart - Ludwigsburg - Bietigheim durch die Gemarkung gebaut. 1880 folgte die Nebenlinie Ludwigsburg - Marbach. Ein für die Gemeinde bedeutendes Ereignis brachte das Jahr 1901 mit der Eingemeindung am 20. November nach Ludwigsburg. Auf dem Geländes des ehemaligen Exerzierplatzes, westlich vom alten Dorf, enstand in den Jahren ab 1949 die Hirschbergsiedlung mit der Kirche St. Thomas Morus. Später folgten weitere Wohngebiete in den ehemaligen Fluren Kreuzäcker und Straßenäcker sowie südlich der Markgröninger Straße. So wurde Eglosheim nach dem Zweiten Weltkrieg für Tausende von Menschen zur neuen Heimat. Das eigentliche Dorf um den Kelterplatz und die Katharinenkirche ist jedoch Mittelpunkt des Gemeindelebens geblieben.

Walfried Schardt, Eglosheim 2010